Tarifrunde Textil- und Bekleidungsindustrie

Über 100 Bekleider/innen beteiligten sich am Warnstreik bei Wilvorst Herrenmoden GmbH

05.02.2019 | Auch in der zweiten bundesweiten Verhandlung für die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie am 16.Januar 2019 in Neu-Ulm gab es keine Einigung.
Der Forderungen der IG Metall für eine Entgelterhöhung um 5,5 Prozent für 12 Monate, eine Weiterführung des Tarifvertrags zur Altersteilzeit zu besseren Konditionen und Gespräche über Umwandlung von Geld in Zeit wurde von der Arbeitgeberseite ein Sparangebot gemacht.
Erst soll es ein Nullmonat und dann für weitere 6 Monate eine Einmalzahlung geben. Eine Erhöhung von 1,7 % zum 1.9.2019 und 1,7 % zum 1.9.2020 bei einer Laufzeit von insgesamt 28 Monate.

Die Tarifkommission ist sich einig: dieses „Angebot“ zeigt, dass die Arbeitgeber noch gar nicht ernsthaft verhandeln wollen, denn alle Forschungsinstitute gehen von einem weiteren Wirtschaftswachstum in 2019 für Deutschland aus. Der Arbeitsmarkt präsentiert sich trotz „Winter“ weiterhin in einer starken Verfassung.

Auch die Belegschaft von Wilvorst in Northeim macht das Spiel der Arbeitgeber nicht länger mit.

Mit Arbeitsbeginn am 5. Februar 2019 um 7.00 Uhr nahmen über 100 Mitarbeiter/innen am Warnstreik vor den Türen von Wilvorst teil und machten eindrucksvoll Stimmung für ein besseres Angebot. 
 

Bianka Berlin, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz: „Eine Entgelterhöhung von 5,5 %  haben die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie verdient. Das Angebot der Arbeitgeber ist eindeutig zu wenig. Beschäftigte im Unternehmen zu halten, oder für neue Beschäftigte attraktiv zu sein geht nur über Einkommenserhöhungen.“

Regina Ries, Betriebsratsvorsitzende bei Wilvorst in Northeim und Mitglied der Verhandlungskommission: „Die Produktivität wird ständig gesteigert und somit auch der Leistungsdruck. Wir wollen unsere Leistung gut bezahlt bekommen.“

Mit bundesweiten Warnstreiks will die IG Metall Druck für dritte Tarifverhandlung am 12. Februar 2019 aufbauen. Die IG Metall erwartet dann ein verhandelbares Angebot der Arbeitgeber.

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