Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Mickriges Angebot der Arbeitgeber provoziert erste IG Metall-Warnstreikwelle

29.01.2015 | Am 25. November hatte die Tarifkommission der IG Metall den Dreiklang aus 5,5 Prozent mehr Entgelt, Verbesserungen bei der Altersteilzeit sowie einen Einstieg in eine geförderte Bildungsteilzeit beschlossen. Seitdem haben die Arbeitgeber die Zeit ungenutzt verstreichen lassen, bis sie sich am 28.01.2015 zu einem Angebot bequemt haben.

In der zweiten Verhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie am 28.01.2015 in Hannover haben die Arbeitgeber ihr mehrfach in anderen Regionen vorgelegtes Angebot lediglich wiederholt. Statt die Friedenspflicht zu nutzen, einen abschlussfähigen Vorschlag zu machen, über den man reden kann, legen sie ein mickriges Angebot von 2,2 Prozent vor, wollen den Anspruch auf Altersteilzeit von 4 auf 2 Prozent reduzieren und lehnen verbindliche Regelungen zur Bildungsteilzeit ab. "Das Angebot ist völlig unzureichend", so Manfred Zaffke, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz. "Offensichtlich brauchen die Arbeitgeber Warnstreiks, um sich am Verhandlungstisch bewegen zu können."

Daher hat die IG Metall am 29.01.2015 die ersten drei Betriebe zu Warnstreiks aufgerufen.

Einen gelungenen Start legten die Kolleginnen und Kollegen von Zeiss Microscopy um 9:30 Uhr in Göttingen hin. Mit über 250 Teilnehmern war die Beteiligung so gut wie nie. Die Beschäftigten wollten auch deutlich machen, dass sie zusammenstehen und gegen den geplanten Personalabbau kämpfen werden.  

Bei der Exide Technologies in Bad Lauterberg versammelten sich ab 11.00 Uhr auf dem Parkplatz "Neutra" 150 Kolleginnen und Kollegen aus der Frühschicht zur Kundgebung vor dem Werkstor mit dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz.

Den Warnstreikauftakt am 29.01.2015 beendeten die 80 Kolleginnen und Kollegen von Thermo Electron LED GmbH in Osterode, die sich ab 11:55 Uhr vor dem Werkstor zum Warnstreik trafen.

Morgen, am 30.01.2015, werden weitere 13 Betriebe zum Warnstreik aufgerufen und in der nächsten Woche will die IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz noch einmal mit 10 Betrieben in den Warnstreik treten.

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