26.09.2020 | Die Geschäftsstelle Süd-Niedersachsen-Harz hat letzten Freitag in Göttingen ihre Geschäftsführung und den Ortsvorstand für die nächsten vier Jahre neu gewählt. 91 anwesende Delegierte wählten mit überwältigender Mehrheit von 92,3% Manfred Zaffke wieder zum 1. Bevollmächtigten sowie André Sander zum neuen 2. Bevollmächtigten und Kassierer mit 89% der Stimmen.
Die bisherige zweite Bevollmächtigte Martina Ditzell kandidierte nicht wieder für das Amt. „Es ist jetzt auch Zeit für mich, Neues in Angriff zu nehmen“, meint Martina Ditzell. 30 Jahre war sie hauptamtlich für die IG Metall im Einsatz. Bereits 1991 startete sie als Gewerkschaftssekretärin und 1994 wurde sie mit nur 31 Jahren zur Zweiten Bevollmächtigten der IG Metall Goslar-Osterode gewählt, als eine der jüngsten weiblichen Führungskräfte in der IG Metall bundesweit.
In den ehrenamtlichen Ortsvorstand wurden gewählt:
Frank Baake (mit 84% der Stimmen; Multi-Color, Hann. Münden), Roland Conrady (70%; Pleissner Guss, Herzberg), Marcel Gail (85 %; Mahr, Göttingen), Heiko Henne (84%; Novelis, Göttingen), Heike Höche (82%; Exide, Bad Lauterberg), Karl Koch (73%; Musashi, Hann. Münden), Dietmar Müller (79%; Sartorius Stedim Biotech, Göttingen), Martina Neupert (82%; Demag, Uslar), Till Pahmeier (84%; Bosch, Göttingen), Regina Ries (95%; Wilvorst, Northeim), Ingo Schlange (79%; Piller Group, Osterode), Dirk Schulz (80%; Crown, Seesen) und Achim Wenzig (82%; Renold, Einbeck).
Die Corona-Krise und die Transformation stellt uns vor große Herausforderungen. Die Welt verändert sich rasant. Die Transformation von Wirtschaft und Industrie ist bereits in vollem Gange. Die Auswirkungen von Digitalisierung und der Energie- und Mobilitätswende müssen gestaltet werden. „Wie die IG Metall auch in Zukunft stark bleibt, ist die zentrale Frage des Projektes ‚Die IG Metall vom Betrieb aus denken‘. Wir werden gemeinsam nach neuen Antworten suchen – und dabei gemeinsam neue Wege beschreiten. Wir haben das Projekt auf der Delegiertenversammlung gestartet“, sagte Manfred Zaffke.
„Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Erhalt und der Ausbau neuer Beschäftigung. Wir wollen noch mehr Beschäftigte für die IG Metall gewinnen und damit unsere Aktions- und Tariffähigkeit in den Betrieben weiter steigern“, erklärte der neue Geschäftsführer André Sander.
„In der Krise hat sich gezeigt, dass die Regelungen zur Kurzarbeit in vielen Betrieben geholfen und eine Brücke gebaut haben“, sagte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Die Angriffe der Arbeitgeberverbände auf arbeitsrechtliche Standards und sozialpolitische Errungenschaften sind dagegen das falsche Mittel. Die Corona-Pandemie darf nicht als Deckmantel dafür dienen, uralte Ideen aus der Mottenkiste heraus zu holen. Wir erleben in den Betrieben derzeit viele Ankündigungen von Sparmaßnahmen, Personalabbau und Angriffe auf die Tarifbindung und Mitbestimmung.“
Deswegen rief er die Delegierten auf, sich an der Aktionswoche unter dem Motto „Mit Solidarität und Stärke aus der Krise“ zu beteiligen.
„Wenn Arbeitgeber die Lage dazu missbrauchen, um lange geplante Einsparungen und Stellenabbau durchzusetzen, werden sie die Gegenwehr der Beschäftigten erleben“, so Gröger weiter. Gemeinsam können wir es schaffen, Einkommen und Beschäftigung zu sichern und die Zukunft zu gestalten. Wenn Betriebe Corona-bedingt in Schieflage geraten, brauchen sie diese Unterstützung! Wer Steuermittel vom Staat erhält, muss Entlassungen vermeiden, Azubis übernehmen und Tarifverträge achten!“